INNOCENT ABROAD: EIN TROSTLOSES LAND

Im Jahr 1867 besuchte Mark Twain das Heilige Land. Seine Beobachtungen und Impressionen veröffentlichte er in dem Buch „Innocents Abroad“.

Mark Twain schildert Palästina als ein ödes Land, ohne blühende Vegetation und ohne Bewohner. Er schrieb von einem „trostlosen Land“, das er als eine „stille, traurige Weite“ erlebte, „eine Wüste“.

Wir sahen nie einen Menschen auf der ganzen Strecke“, … „Kaum ein Baum oder Strauch“. Ein trostloses Land, dessen Boden reich genug ist, aber völlig dem Unkraut zum Opfer gefallen ist … eine stille, traurige Weite … eine Trostlosigkeit … wir haben auf der gesamten Strecke keinen Menschen gesehen … kaum einen Baum oder Strauch irgendwo. Sogar der Olivenbaum und der Kaktus, diese treuen Freunde eines wertlosen Bodens, hatten das Land (Galiläa) fast verlassen.

„Innocents Abroad“, 1867

Stille, traurige, wüstenhafte Weite… kaum ein Baum oder Strauch…

Rund 2.700 Jahre vorher prophezeite Jesaja, dass die Juden wieder in das ihnen von Gott zugesagte Land zurückkehren würden, und dass das Land wieder blühen und gedeihen würde:

„Es kommt eine Zeit, da werden die Nachkommen Jakobs aufs neue Wurzeln schlagen. Israel wird wieder blühen und gedeihen und die ganze Erde mit seinen Früchten bedecken.”

Jesaja 27,6
Blick auf das Jordantal und den See Genezareth

Wie wahr sind diese Worte geworden!

Der Kniefall von Warschau

Auf seinem Grabstein auf dem Waldfriedhof in Berlin-Zehlendorf steht nur sein Name. Willy Brandt. Das reicht für einen Bundeskanzler und Nobelpreisträger. Für seinen Kniefall 1970 für die Opfer des Warschauer Gettoaufstandes bekam Willy Brandt den Friedensnobelpreis.

By Bundesarchiv, B 145 Bild-F057884-0009 / Engelbert Reineke / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, Ein gemeinfreies Bild des Kniefalls von Warschau gibt es leider nicht.

Ein feuchter, grauer Tag ist es, als Willy Brandt am 7. Dezember 1970 in der Hauptstadt Polens das Mahnmal für die Opfer des Aufstands im Warschauer Ghetto besucht. Mit ernstem, fast maskenhaftem Gesichtsausdruck schreitet er zu dem expressionistischen Bronzedenkmal und legt einen großen Kranz mit weißen Nelken nieder. Brandt zupft die Schleife zurecht, tritt ein paar Schritte zurück, dann sinkt er unvermittelt auf die Knie. Bundesaußenminister Walter Scheel, der rechts hinter ihm steht, ist ebenso überrascht wie der polnische Ministerpräsident Jozef Cyrankiewicz; selbst Brandts engster Vertrauter, Staatsekretär Egon Bahr ist irritiert.
Etwa eine halbe Minute kniet er vor dem Mahnmal. Es sieht aus, als brauche er alle Kraft, um Tränen niederzukämpfen.“
Die Bilder des auf dem Platz der Helden des Ghettos knienden Bundeskanzlers, des Deutschen, der sich vor den Opfern der Deutschen verneigt, bergen eine Dramatik, die in der Politik selten ist (einestages/spiegel.de (gekürzt)).

Meine Skepsis gegen die Mächtigen und die Motive der Menschen lässt mich zweifeln, dass es sich um eine spontane Geste gehandelt hat. Der Eindrücklichkeit der Szene tut das freilich keinen Abbruch.

Wann brechen wir wegen unserer Schuld vor Gott zusammen und suchen seine Gnade und Vergebung? Wann verlassen wir die Staatsräson, in der wir uns vor Gott nur verneigen, ohne Umkehr und ohne echten Zerbruch? Gott allein ist heilig und wir Menschen sind Wesen aus Staub und Lehm, unser Herz eine Grube aus Schmutz und Schuld.